Unterstützung des polizeilichen Einzeldienstes


Auf Initiative einer Führungskraft hat sich unsere Innenministerin überzeugen lassen, dass die nun bestätigte Personalknappheit im Einsatz- und Streifendienst mit 120 Kolleginnen und Kollegen unterstützt werden.

Dass diese allerdings aus der Bereitschaftspolizei abgezogen werden, um den Einsatz- und Streifendienst in den Flächenbehörden, hier u.a. die Polizeidirektion Braunschweig, zu unterstützen, ist mehr als fragwürdig.
Für die PD Braunschweig bedeutet dies ca. 20 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die abgezogenen Kräfte stammen logischerweise aus der Bereitschaftspolizei in Braunschweig, welche Logik!
Diese landesweite Reduzierung um rechnerisch eine ganze Hundertschaft führt zwangsläufig dazu, dass weniger Einsatzlagen durch die Bepo übernommen werden können und die verbliebenen Kolleginnen und Kollegen, vor allem im ESD, eine deutliche Mehrbelastung zu erwarten haben.


In der Braunschweiger Bereitschaftspolizei sind lediglich noch die Stammkräfte aus der Region. Die weiteren Kolleginnen und Kollegen stammen von der sogenannten Landesliste und eine Bindung an die PD Braunschweig, mit einer aktuellen Versetzungsliste von über 140 wartenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, erschließt sich mir hier nicht.
Genau dieses Szenario hat offensichtlich auch dazu geführt, dass die Motivlage für Freiwilligenmeldungen äußerst gering war.
Die Bereitschaftspolizei Niedersachsen verfügt insgesamt über rund 1100 Mitarbeitende. Sie werden u.a. zur Bewältigung von Großlagen wie Demonstrationen oder Fußballspielen, im Rahmen von Beweissicherung und Festnahmen sowie zur Unterstützung des polizeilichen Einzeldienstes eingesetzt.


Für Uns als GdP ist die Abordnung ein deutliches Zeichen für den akuten Personalmangel. Zwar waren angeblich nie mehr Menschen bei der Polizei Niedersachsen beschäftigt. Allerdings ist auch die Zahl der in Teilzeit Arbeitenden oder durch Mutterschutz, Elternzeit und Krankheit fehlenden Kolleginnen und Kollegen stark gestiegen.
Der tatsächliche Bedarf liegt durch diesen Effekt regelmäßig weit über dem, was durch Neueinstellungen kompensiert wird.
Zudem werden im ESD immer höhere Anforderungen an die Erfordernisse und das Berichtswesen gestellt.
Die Bepo sieht sich seit Jahren mit einer Zunahme an Versammlungen und Lagen, die den Einsatz geschlossener Einsatzeinheiten erfordern, konfrontiert. Die Datenmengen, die die Kriminalpolizei allein im Bereich von Cybercrime und Kinderpornografie zu verarbeiten hat, steigen seit Jahren massiv.


Mehr Personal im Vollzug und mehr Einstellungen von Tarifbeschäftigten bei einer deutlichen Erhöhung des Beschäftigungsvolumens ist dringend notwendig.
Das jahrelange Ziehen und Zurren an der „Tischdecke“ muss endlich ein Ende haben, um die anfallenden Tätigkeiten sachgerecht wahrnehmen zu können!!!

 

Meine Meinung

Christian Gleich



Zur Erklärung UPED


Es handelt sich dabei um eine Maßnahme, bei der Kräfte der Bereitschaftspolizei oder anderer Organisationseinheiten temporär zur Unterstützung der regulären Streifenpolizei (des Einzeldienstes) eingesetzt werden.


Ziele und Hintergründe von UPED:

  •  Verstärkung der Präsenz: Durch UPED soll die sichtbare Polizeipräsenz in bestimmten Gebieten oder zu bestimmten Zeiten erhöht werden.
  •  Entlastung des Einzeldienstes: Die Unterstützung kann den regulären Streifendienst bei erhöhter Arbeitsbelastung, besonderen Einsatzlagen oder zur Durchführung spezifischer Maßnahmen entlasten.
  • Spezialisierte Unterstützung: In manchen Fällen kann die Unterstützung durch spezialisierte Kräfte (z.B. von der Bereitschaftspolizei) erfolgen, die über besondere Ausrüstung oder Ausbildung verfügen.
  •  Motivation und Fortbildung: Für die unterstützenden Beamtinnen und Beamten kann UPED auch eine Möglichkeit zur Fortbildung und zum Kennenlernen der Arbeit im Einzeldienst darstellen.